06. Oktober 2015 | Zurück zur Artikelübersicht » |
„Das hätte ich mir niemals erträumt“, zeigt sich Mike David Ortmann nach dem großen Finale der ADAC Formel 4 auf dem Hockenheimring überglücklich. Als einer der besten Nachwuchsrennfahrer der Nation nimmt der Blumberger vom Team kftzteile24 Mücke Motorsport den Vizetitel in der Rookie-Meisterschaft mit nach Hause. In der Rookie-Wertung treten ausschließlich junge Fahrer gegeneinander an, die ihr erstes Jahr im Formelsport bestreiten und über keine Erfahrungen im Automobilsport verfügen. „Dass Mike Talent hat, hat er schon am ersten Testtag vor einem Jahr auf dem Spreewaldring gezeigt, aber dass er eine so positive Saison abliefert, hätte ich nicht erwartet“, ist Peter Mücke, Teamchef von kftzteile24 Mücke Motorsport, hoch zufrieden mit der Leistung des sympathischen Youngster.
Unerwartete Wendung in der Rookie-Wertung trifft Ortmann hart
Nach sieben von acht Saisonrennen war Mike David Ortmann mit einem Zwei-Punkte-Vorsprung auf seinen Teamkollegen David Beckmann nach Hockenheim gereist und wollte sich auf der badischen Traditionsstrecke nun den Titel holen. Das Abschlussrennen der ADAC Formel 4-Debütsaison fand im Rahmen der ADAC GT Masters statt und lockte rund 18.000 Zuschauer in das beeindruckende Motodrom. Kurz vor dem ersten Rennen gab es dann jedoch eine unerwartete Wendung: Es wurde bekannt, dass ein anderer Rookie bereits Rennen in einem Formelauto gefahren ist, sodass dieser nicht mehr als Neueinsteiger gewertet werden konnte. Alle bisherigen Platzierungen mussten neu berechnet werden und urplötzlich ging es für Ortmann nicht mehr darum, die Führung zu verteidigen, sondern einen Rückstand von 20 Punkten aufzuholen.
„Bestes Qualifying-Ergebnis des Jahres“
„In den Trainings und im Qualifying waren wir von Anfang an schnell, sodass ich in die ersten beiden Rennen von Position sieben starten konnte. Das war das beste Qualifying-Ergebnis des Jahres“, beschreibt der 15-jährige Ortmann die Ausgangsposition für das finale Rennwochenende. Den ersten Lauf beendete er auf einem sehr guten fünften Platz. Ein Fehler im zweiten Rennen kostete ihn jedoch einige Positionen, mehrere Safety-Car-Phasen machten es zudem schwierig, Überholmanöver vorzubereiten, sodass der talentierte Nachwuchspilot aus Brandenburg auf Rang 14 landete und die Rookie-Führung endgültig an seinen Teamkollegen abgeben musste. „Am Ende war er einfach besser“, sagt Ortmann anerkennend, der sich in der Rookie-Wertung hinter Beckmann platzierte, gefolgt vom Dritten Mick Schumacher.
Auch wenn er seinen eigenen Erwartungen an diesem Wochenende nicht ganz gerecht wurde, tut das Ergebnis aus Hockenheim der hervorragenden Leistung, die der junge Fahrer das ganze Jahr über gezeigt hat, keinen Abbruch. „Wir haben in der Saison gute Ergebnisse gesammelt und uns von Rennen zu Rennen gesteigert. Dass es so gut läuft, hätte ich vor der Saison nicht gedacht“, fasst Mike David Ortmann sein erstes Jahr im Formelsport zusammen.
Steiler Aufstieg in kürzester Zeit
Mike David Ortmann hat innerhalb eines Jahres einen steilen Aufstieg vollzogen: 2014 saß er noch im Kart, der Wechsel in die ADAC Formel 4 folgte Ende des Jahres und nur wenige Monate später stand er bereits auf dem Podium der vielversprechenden Motorsport-Nachwuchsserie. „Der Höhepunkt dieses spannenden Jahres war definitiv das Rennen auf dem Lausitzring, bei dem ich drei Mal als bester Rookie auf dem Podium stand“, blickt der ruhige Formelpilot zurück. Dass er den Erfolg nicht nur seiner Disziplin und dem harten Training zu verdanken hat, weiß er sehr genau: „Ohne meine Eltern und die Sponsoren, die mich immer unterstützen und mir Kraft gegeben haben, wäre das Alles nicht möglich gewesen. Ein großer Dank geht auch an den ADAC Berlin-Brandenburg sowie das ganze Team von Mücke Motorsport, speziell an meinen Mechaniker Benett Buchholz und meinen Ingenieur Ralf Druckenmüller.“
Bei jedem Rennen an Mikes Seite sind seine Eltern Aurica und Mike Ortmann. „Auch uns hat dieses Jahr viel Spaß gemacht und wir sind mehr als stolz auf den Vize-Rookie-Titel und die Platzierung in der Meisterschaft. Mike hat gezeigt, dass man auch mit wenig Rennerfahrung eine beachtliche Leistung erzielen kann“, strahlt Papa Ortmann. „Wir sind auf einem richtig guten Weg und haben alle Voraussetzungen, dass Mike nächstes Jahr um die Meisterschaft mitfahren kann“, fasst er die nächste Saison bereits ins Auge. Und auch sein Sohn freut sich schon auf Runde zwei in der ADAC Formel 4: „Ich kann es kaum erwarten, wieder im Auto zu sitzen.“