01. Mai 2018 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es war eine hitzige Schlacht, die nicht ganz nach dem Geschmack des Blumbergers Mike David Ortmann verlief. Am vergangenen Wochenende (27. bis 29. April) startete die ADAC GT Masters ihre Premiere im tschechischen Most. Bei blauem Himmel und sommerlichen Temperaturen präsentierte sich das Autodrom Most als perfekter Gastgeber. Dabei waren die 4.212 Meter Asphalt in der 12-jährigen Geschichte des GT-Masters zum ersten Mal Austragungsort.
„Most ist eine sehr schöne Strecke. Unheimlich flüssig zu fahren, viele Kombinationen im Vollgasbereich. Aber die Strecke sieht nur auf dem Blatt Papier so harmlos aus. Es ist definitiv eine sehr anspruchsvolle Strecke“, zeigte sich der 18-Jährige beeindruckt. Verliefen die freien Trainings am Donnerstag und Freitag noch nach Plan, zeigte sich das Zeittraining am Samstagvormittag von seiner schwierigen Seite. Dazu sagte der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy: „Sagen wir es mal so: Das Zeittraining verlief bescheiden. Wir hatten auf unserer schnellen Runde – einfach gesagt – zu viel Verkehr und haben es dann nicht auf den Punkt gebracht. Und schon hast du in diesem Jahr ein Riesenproblem.“ Kein Wunder, sind doch insgesamt 25 GT-Boliden nur innerhalb einer einzigen Sekunde im Zeittraining über die Ziellinie gekommen. So blieb dem Fahrerduo Ortmann/ Winkelhock nichts anderes übrig als das Rennen von Startplatz 26 in Angriff zu nehmen. Den Start sah Mike David Ortmann aus seinem Cockpit wie folgt: „Was sich da in der ersten Kurve nach der Startgeraden abspielte, wirkte irgendwie wie Krieg. Was sich abspielte, habe ich noch nicht erlebt. Das halbe Fahrerfeld steckte im Kiesbett fest. Anbauteile andere Fahrzeuge flogen durch die Luft. Ich hatte unheimlich viel Glück, da heil durch zu kommen. Ich musste zwar auch durch den Kies, kam aber mit viel Gefühl durch. Nur so konnten wir dann die Aufholjagd starten. Das Auto lief einfach fantastisch. Es war ein megacooles Gefühl.“ Und die Aufholjagd hatte es im wahrsten Worte in sich. Einen Mitbewerber nach dem anderen in erstklassigen Überholmanövern, eine taktisch hervorragende Boxenstrategie bescherten dem Duo einen großartigen elften Platz. „Das hat schon viel Spaß gemacht. Von 26 auf 11 vor zu fahren sind immerhin 15 Plätze, die wir da gut gemacht haben. Fast hätten wir noch Punkte geholt“, sagte Mike David Ortmann mit einem strahlenden Gesicht bevor er noch mit ernster Mine hinzufügte: „Dennoch ist der elfte Platz nicht unser Ziel. Da müssen wir im Zeittraining einfach deutlich besser werden“. Doch auch wenn ihnen das mit dem 14. Platz in ihrem zweiten Zeittraining am Sonntagmorgen deutlich besser gelang, zeigte sich Ortmann nicht zufrieden: „Auch wenn wir den Abstand zum Führenden auf weniger als eine halbe Sekunde halbieren konnten, in die Top Ten spülte uns das Ergebnis leider nicht rein. Mit Platz 14 starten wir im Mittelfeld. Das ist eine wahnsinnig schwierige Aufgabe. Da kann dir einfach viel zu viel passieren.“ Als dann am Sonntagmittag bei besten Wetterbedingungen – das Thermometer zeigte 25 Grad – der Startschuss erfolgte, kämpfte sich das Duo Winkelhock/ Ortmann bis weit in die Top Ten rein. Doch was dann passierte schilderte der Auszubildende zum Mechatroniker so: „Als ich das Auto von Markus übernahm, lief es einfach nur großartig. Bis zu dem Zeitpunkt, als ich feststellen musste, dass ich auf der Hinterachse einen schleichende Plattfuss hatte. Der Lamborghini hinter mir fuhr mir unzählige male ins Auto, mit dem Ergebnis, dass der Heckdiffusor gebrochen war und ich mich mit einem angeschlagen Auto mehr nach hinten orientieren musste als nach vorne anzugreifen. Einige Fahrer sollten doch bitte einmal bedenken, dass es nicht nur Werksfahrer im Feld der ADAC GT Masters gibt sonder auch einen Großteil Piloten, welche für solche unnötig verursachten Schäden tief in die eigene Tasche greifen müssen. So etwas ist ärgerlich und schadet den Jungen Piloten im Laufe der Saison erheblich“.
Für den BWT-Mücke-Motorsport-Piloten bleibt nun in der „Liga der Supersportwagen“ ein wenig Zeit sich zu sortieren. Denn der dritte Lauf der ADAC GT Masters startet vom 08. bis 10. Juni auf dem Red Bull Ring in Österreich. „Ich mag den Red Bull Ring sehr. Er ist sehr anspruchsvoll, das Ambiente ist einfach traumhaft und dem Streckenlayout sagt man nach, dass es Audi-freundlich ist“. So wird der Youngster auch am Red Bull Ring wieder in seinen 600-PS-starken Audi R8 LMS steigen und die Top Ten fest im Fokus haben.