30. September 2020 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Es war wohl das schwierigste Langstreckenrennen des erst 20 jährigen Blumbergers in seiner bisherigen Karriere. Zu der diesjährigen 47. Ausgabe des 24 Stunden Rennen auf der Nürburgring Nordschleife zeigte sich der 25 km lange Kurs in Sachen Wetter von seiner vielseitigsten Seite. War es von Beginn an am Donnerstag noch trocken, begann ab Freitag sich das Wetter auf den typischen Eifelmodus einzustellen. Nicht um sonst heißt es in der „Grünen Hölle „… auf einer Runde triffst du auf alle vier Jahreszeiten.
Doch nicht nur das Wetter sollte der Startnummer 7 vom Team Car Collection Sorgen bereiten, auch begann der Samstag Morgen mit einer bösen Überraschung. In der nächtlichen Qualifikation, welche für alle Fahrer verpflichtend ist hier zu fahren, begang der eigentlich vierte Fahrer aus dem Team zwei schwerwiegende Verstöße gegen das gültige Reglement auf der Nürburgring Nordschleife. Während einer Gefahrenstelle, wo doppelt gelbe Fahnen den Fahrern signalisiert werden und die Geschwindigkeit auf 120 km/h reduziert werden muss, wurde Miro Konopka mit 210 km/h gemessen. Dem nicht genug, folgte dann auch noch in dem darauffolgenden „ Code60 „ Abschnitt ein weiteres Tempovergehen von mehr als 10 km/h über den erlaubten 60. Da in solchen Gefahrenstellen in der Regel verunfallte Fahrzeuge geborgen werden und hier, sah sich die Rennleitung gezwungen, dem Slowenen die erforderliche Lizenz für die Nordschleife sofort zu entziehen.
Dies hatte zur Folge, dass die Besatzung des Audi R8 LMS GT3 nicht mehr aus vier Piloten sondern nun aus dem Blumberger Mike David Ortmann, dem Schweizer Patric Niederhauser und dem Niederländer Milan Dontje bestand. Weiterhin verhängte die Rennleitung noch eine weitere Strafe gegen das Team; das Auto mit der Startnummer 7 musste aus der Box starten und beim ersten Boxenstop kam noch eine 3 Minuten Zeitstrafe hinzu. Ortmann zu diesem Vorfall….. das wir nun nur noch zu dritt auf dem Auto sind ist schon eine große Herausforderung über eine Distanz von 24 Stunden, die Zeitstrafe und der Ausschluss vom regulären Start halte ich allerdings für unverhältnismäßig und übertrieben.
Insgesamt gingen am vergangenen Wochenende knapp 100 Fahrzeuge an den Start, darunter 30 GT3 Boliden. Die Mehrzahl der GT3 Fahrzeuge in der Klasse SP9 werden von den Herstellern eingesetzt. Hier sitzen dann auch sämtliche Werksfahrer, ehemalige Formel1 Piloten sowie zahlreiche Langstreckenprofis. Mit dem Fahrertrio Niederhauser / Dontje / Ortmann wurde das Fahrzeug in dieser Klasse als Profi/Amateur Fahrzeug gewertet und startete somit in einer Art Sonderwertung innerhalb der GT3 Werksteams.
Pünktlich um 15.30 Uhr am Samstag schaltete die Startampel auf Grün und die Hatz nach den Trophäen begann. Dies schon bei stark einsetzendem Regen. Niederhauser startet dann wie durch die Strafversetzung nötig aus der Box und fand schnell wieder den Anschluss an die Führungsfahrzeuge. Nach dem ersten Boxenstop übernahme Dontje den Audi R8 und übergab diesen dann in den späten Abendstunden. Bei widrigsten Bedingungen durch Starkregen und stellenweise auftretenden Nebel lieferte Ortmann dann bis kurz vor Mitternacht eine fehlerfreie Vorstellung. … in den Nachtstunden , bei Regen und den minimalen Außentemperaturen darfst Du dir auf der Nordschleife nicht den geringsten Fehler erlauben. Bis kurz vor Mitternacht haben wir als Team unser Auto perfekt über die Zeit gebracht so Ortmann am Samstag Abend. Zahlreiche schwere Unfälle häuften sich mit immer stärker einsetzendem Regen und zu diesem Zeitpunkt entschied die Rennleitung das Rennen zum Wohle aller Fahrer zu unterbrechen. Über Nacht ergossen sich dann Unmengen von Regen über den Eifel Kurs. Das Rennen konnte dann am nächsten Morgen um 8.00 Uhr neu gestartet werden und es bagannen noch einmal packende 7 Stunden Motorsport vom Feinsten.
Die Zielankunft des 24 Stunden Rennen war für Sonntag 15.30 angesetzt. Auch nach dem Restart waren ständig wechselnde Streckenbedingungen an der Tagesordnung. Aber auch in der zweiten Rennhälfte konnte das internationale GT3 Trio eine super Performance zeigen und sich vom letzten Startplatz bis auf den 16. Gesamtrang vorarbeiten. Und sogar in der Pro/Am Wertung belegte das Auto vom Team Car Collection den 2. Platz. Ortmann fuhr die letzten zweieinhalb Stunden des Rennen und konnte hier die schnellste Rundenzeit auf dem AudiR8 mit der #7 fahren und lieferte abermals eine fehlerfreie Vorstellung ab. Entsprechend positiv fiel das Resümee des sympathischen Blumbergers aus. … es war das anstrengendste Rennen welches ich je gefahren bin, dass wir nur zu dritt auf dem Auto waren kam noch als Handicap dazu. Mit dem 2. Platz in der stark umkämpften Pro/Am Wertung und dem 16. Gesamtrang beim 24 Stunden Rennenkönnen wir absolut zufrieden sein und zeigt, dass wir das Zeug gehabt haben uns im oberen Drittel der Herstellerteams einzuordnen.
Foto: Gruppe C Photography