13. Juni 2019 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Beste Bedingungen, strahlender Sonnenschein und optisch gesehen, die schönste Rennstrecke im Kalender des ADAC GT Masters. Trotzdem war es eines der schlimmsten Wochenenden in meiner bisherigen Karriere im GT3 Sport, so Ortmann kurz vor seiner über 900 km langen Heimreise am Sonntag.
Bereits zum Test am Donnerstag hat sich angedeutet, dass unserem Audi auf den schnellen Highspeed Passagen der Speed fehlt. Dies hat sich auch am Freitag zu den dann offiziellen Freien Trainingssitzungen fortgeführt. Wir haben probiert alles aus dem Auto heraus zu holen aber irgendwie haben wir uns im Kreis gedreht, analysiert Ortmann. Das wir uns mit den Fahrzeugen von Corvette und BMW nicht messen können, hatten wir am Donnerstag schon realsieren müssen. Hier ist eindeutig Kritik an der Serie zu äussern was die Fahrzeugeinstufungen anbetrifft.
Kurz zur Erklärung. Im Feld des ADAC GT Masters sind eine Vielzahl von Supersportwagen vertreten. Mercedes, Corvette, Porsche, Ferrari, Lamborgini und auch eben Audi. Alle sind mit unterscheidlichen Motoren- und Antriebskonzepten ausgestattet. Um hier Chancengleichheit zu erlangen, finden sich alle Fahrzeuge in einer „ Balance of Performance „ kurz BOP. Hier wird mit unterscheidlichen Fahrzeuggewichten, bei Autos mit Turbomotoren mit dem Ladedruck bzw. bei Saugmotoren mit Luftzufuhrbegrenzern gearbeitet. Somit will man versuchen, sämtliche Autos in ein annähernd gleiches Niveau zu bringen. Solch eine BOP muss streckenspezifisch analysiert und anschliessende die Autos dementsprechend eingestuft werden. Das was wir hier am Wochenende erlebt haben, kommt einer Katastrophe schon recht nah, so Ortmann sein Fazit vom Red Bull Ring.
Zudem war die Handhabung der „ Tracklimits „ eine Katastrophe. Hier wurden unberechtigt schnellste Runden im Qualifying gestrichen und in den beiden Rennen am Samstag und Sonntag hagelte es Verwarnungen, Strafen und Schwarze Flaggen, was die Beendigung des Rennens zur Folge hatte. Das, so Ortmann , hat hier nichts mit Motorsport zu tun.
Ein qualvoll erarbeiteter 22. Platz im Qualifying am Samstag ließ wenig Hoffnung auf eine Topplatzierung im Rennen. Mit noch dazu zwei Durchfahrtsstrafen wegen einem zu kurzen Boxenstop und Nichtbeachtung der Streckenlimits waren dann auch die letzten Hoffnungen auf ein zählbares Ergebnis dahin.
Der Sonntag sollte dann nicht viel besser werden. Markus Winkelhock erfuhr sich einen desaströsen 25. Startplatz und die Ausgangslage war demnach noch schlimmer als am Samstag. Allerdings zeigten beiden Piloten Kämpferherz und schoben den orangen Audi mit der Startnummer 24 noch bis zum Fallen der Zielflagge bis auf Position 15 nach vorne. Dies bedeutete in der Endabrechnung einen mageren Punkt in der Meisterschaftswertung.
Die Analyse des 19 jährigen Blumbergers fällt bescheiden aus, … wir müssen das Wochenende jetzt intensiv analysieren und versuchen die Fehler zu finden. Ich habe die Tage am Red Bull Ring jetzt schon wieder abgehakt, wie heisst es doch so schön, .. aufstehen, Mund abwischen und weiter geht es, scherzte Ortmann.
Bereits nächsten Mittwoch reist Mike David Ortmann zum größten Langstreckenrennen der Welt auf die Nürburgring Nordschleife wo es dann wieder heisst, 24 Stunden durch die „Grüne Hölle“.
Fotos: Gruppe-C